36 Liter wiegen...? Na, wer weiß es??

Genau, ca. 28 Gramm! Und wer hats gewußt? Richtig, der Jolly Green Giant wars. Genaueres gibts auf seiner Website oder direkt bei Gossamer Gear im MYOG-Bereich. Viel Spaß beim Nachbauen von Mark Henley's 1 oz. pack...

Outdoor Summer Retailer Market 2009

Während wir noch die friedrichshafener Outdoor verdauen, findet in Salt Lake City (USA) der Outdoor Summer Retailer Market statt. Vom 21. bis zum 24. Juli treffen dort etwa 21.000 Fachbesucher auf runde 1000 Hersteller und "gearen" was das Zeug hält. Backpacking Light war vor Ort und hat in zahlreichen Einzelartikeln die kommenden Neuigkeiten unter die Lupe genommen.

Den Leitartikel gibts hier. Die restlichen Produktvorstellungen sind leider nur BPL-Mitgliedern zugänglich, daher fasse ich die (für mich) interessanten Dinge mal kurz zusammen:
  • Grand Trunk stellt eine ca. 200 Gramm leichte Hängematte vor
  • Birkenstock hat 105 Gramm leichte FlipFlops im Programm
  • den Columbia Mobex (794 Gramm) kennen wir von der Outdoor
  • Henry Shires präsentiert das Moment
  • Outdoor Researchs neuer wasserdichter Rucksack wiegt 465 Gramm
  • Montbell Teahyon Anorak mit Kapuze zu 65 Gramm
  • Montbell UL Wind Jacket ohne Kapuze zu 102 Gramm
  • Marmots Mica 2010 wird knapp 200 Gramm wiegen, die Super Mica 255 Gramm
  • Terra Nova stellt mit dem Solar Elite ein 833 Gramm schweres Singlezelt vor
  • Equinox zeigt den eigentlich bekannten Parula, 17,21 Liter bei 172 Gramm
  • CamelBak zeigt mit dem UV Water Purifier eine Alternative zum SteriPen
  • Pacific Outdoor Equipments Neo Air-Killer kommt in zwei Größen mit Gewichten von 304 bis 396 Gramm
  • ein neuer 2 Peronen Caldera Keg-H mit 167 Gramm
  • diverse neue Kocher und Kochsysteme wirds geben
  • The Rocket Tent von Brooks-Range mit rund 623 Gramm
  • Schlafsysteme bestehend aus Daunensweater und Halfbag kommen
  • UL-Tarps mit 200 Gramm bei 150 x 240 cm
  • bei Granite Gear sind Packsäcke aus Cuben zu sehen
  • und Gossamer Gear lässt den Affen raus: den Gorilla gibts mit 658 Gramm bei 46 Litern

Es bleibt also spannend...

Lecker Essen - Farmers Outdoor Edelpilzpfanne mit Reis

Und weiter gehts mit unserer beliebten Reihe "Lecker Essen". Wie vor ein paar Tagen schon gibts auch heute wieder ein Produkt der Firma Farmers Outdoor aus Hamburg. Die Wahl fällt auf die Edelpilzpfanne mit Reis, welche die DLG 2008 mit Silber prämiert hat.


Edelpilzpfanne mit Reis
Nettogewicht: 165g -> 2,16 kcal pro Gramm
Brennwert in kJ (kcal): 1499,36 (354,03)
Eiweiß: 15g
Kohlenhydrate: 68g
Fett: 2g
Zutaten: Reis, Sahnepulver, Champignons, Steinpilze, Shiitake Pilze, Zwiebeln, Paprika, Salz, Petersilie, Knoblauch, Kräuter der Provence
Preis: 5,89 inkl. MwSt.

Das isse, die Edelpilzpfanne mit Reis


Der Inhalt riecht wieder sehr lecker - in diesem Fall nach Pilzen und Gewürzen


Der Verschluß funktioniert dann auch einwandfrei


"Essen fertig" - riecht gut...


... und sieht lecker aus


Nur der Sand stört ein wenig?!?!?!



Die Edelpilzpfanne hinkt leider dem Milchreis etwas hinterher. Geruch, Konsistenz und Zutaten sind einwandfrei - der Geruch ist natürlich, die Zutaten sind klar zu erkennen und wie immer ohne irgendwelche Zusätze. Das Mundgefühl entspricht ebenfalls dem einer selbstgekochten Mahlzeit. Lediglich am Geschmack hapert es ein wenig, denn es fehlt dem Essen deutlich an Pfiff. Nach dem Hinzufügen von etwas Salz, Pfeffer und einer Prise Chilli wird es dann schon spannender, erreicht aber immer noch nicht das Niveau des Milchreis (Sorry dass ich immer wieder den Milchreis anführe, aber ich habe wirklich noch nie so leckeres Fertigfutter gegessen!). So bleibt zwar Raum zum Verfeinern, aber ein wenig mehr Mut der hamburger Köche hätte hier sicher nicht geschadet. Auch hätte das Gericht ein wenig energiereicher sein können.

Die Verpackung hingegen ist komplett rehabilitiert! Der Verschluß funktioniert gut und auch das Öffnen bereitet keine Probleme. Hier wäre auch noch zu erwähnen, dass die helle Verpackung irgendwie fröhlich (!!) wirkt und das Essen dadurch ansprechender ausschaut als in den öden Alu-Beuteln der Mitbewerber.

Bleibt nur die Frage wie der Sand in den Beutel kommt??? Ich dachte erst an Gewürze, aber ein Test läßt die Zähne deutlich knirschen. Ungeputzte Pilze sind hier wahrscheinlich die Lösung, machen die Sache aber nicht besser. Schade, denn dieser "Patzer" sorgt für einen deutlichen Punkteabzug in der Endnote.


Unterm Strich...

Geschmack: 3
Aussehen: 5
Zutaten: 5
Mundgefühl: 5
Preis-Leistung: 3
Verhältnis kcal/g: 2
Verpackung: 5

Von mir gibts dafür 3 (vor dem Sand-Debakel waren es 4) von 5 möglichen goldenen Sporks
.

Ab in die Sommerfrische

Der Hund und mein Entspannungslevel brauchen etwas Zuwendung, daher gehts am Wochenende mal wieder in das höchste norddeutsche Mittelgebirge - den Harz. Mein Rucksackgewicht liegt mit 3500 Gramm inkl. Wasser und Nahrung im entspannten Bereich.

Und so schauts gewichtsmäßig im Detail aus:
Am Körper (g): 2.258,00
Ausrüstung (g): 2.121,00
Verbrauch (g): 1.379,00
Rucksackgewicht (Ausr. + Verbr.) (g): 3.500,00
Startgewicht (g): 5.758,00


Die Packliste



UPDATE
Ersatzbetterien und Rucksackliner gestrichen, sowie Torsomat statt langer Matte - et voila 3500 Gramm ;)

Der kleine Q möchte bitte aus dem Löffelparadies abgeholt werden

Beim Milchreistestessen vorhin ist mir aufgefallen, dass sich im Laufe der Zeit einige Löffel angesammelt haben. Ein goldener ist zwar noch nicht dabei, aber das kommt ja vielleicht noch... ;)

Warum hier nur Löffel aufgeführt sind ist übrigens recht schnell beantwortet: ich brauche keine Gabel und ein Taschenmesser habe ich eh dabei. Mit einem Löffel bekomme ich alles gegessen und wenn ich fliege bekomme ich ihn auch ins Handgepäck, was bei einer Gabel schwierig werden dürfte. Außerdem bin ich seit jeher ein Alles-mit-dem-Löffel-Esser. Was braucht man als UL-Esser also mehr?

Aber nun herzlich willkommen im Löffelparadies


Nordisk Klapplöffel - 20 Gramm - ca. 15 Euro
Schwer und mit zu kurzem Stiel. Außerdem hält der Klappmechanismus nicht und es kann schonmal vorkommen, dass sich das Müsli auf dem Pulli wiederfindet.

KFC Spork - 2 Gramm - kostenlos
Naja, er ist leicht, er ist umsonst, er ist empfindlich. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, aber für mehr als eine Wochenendtour taugt er nicht.

McDonald Flurry-Löffel - 3 Gramm - ca. 2 Euro (oder was kostet ein Flurry?)
Als Dreingabe zum Flurry erfreut sich der Löffel weltweit wachsender Beliebtheit. Er ist relativ stabil, liegt gut in der Hand und wiegt fast nix. Ein Versuch ist er also wert.

Löffel aus einem 1-Euro-Shop - 6 Gramm - 10 ct
Die Zehnerpackung zu nem Euro ist schon okay, wenn das Teil nur stabiler wäre. Ein leichter Druck auf den Stiel und er bricht. Nunja, Qualität kostet halt...

Sea To Summit HA Alu-Löffel - 12 Gramm - 6 Euro
Mein persönlicher Liebling. Nicht nur als Griffel im Kochsystem, sondern auch so macht er eine gute Figur: langer Stiel (keine eingesauten Finger beim Aus-der-Tüte-Essen), eine nicht zu große "Ladekapazität" (bewahrt vorm zu schnellen Essen), leicht, stabil und formschön.

Tibetan Titanium-Löffel - 17 Gramm - 10 Euro
Der Vorgänger des StS für den eigentlich Gleiches gilt, nur beim Gewicht schwächelt er ein wenig.

Light My Fire Titan-Spork - 20 Gramm - ca. 15 Euro (hier wars ein Geschenk. Danke nochmals!)
Zum Spork braucht man nix mehr zu sagen. Wenn er in mein Kochsystem passen würde, nicht so schwer wäre und einen längeren Stiel hätte, wäre er die unangefochtene Nummer ein in meiner Löffelsammlung. Ausßerdem ist er jetzt schon ein Designklassiker, und wer schaut sich nicht gerne schöne Dinge an?!

Light My Fire PC-Spork - 10 Gramm - 2 Euro
Siehe oben :D

Light My Fire PC-Spork für Linkshänder - 10 Gramm - nix (Danke LMF!)
Der Linkshänder-Spork - vorgestellt auf der Outdoor 2009 - kommt!

Light My Fire PC-Spork klein - 8 Gramm - nix (Danke LMF!)
Ebenfalls auf der Outdoor vorgestellt wurde der kleine Spork. Für Kinder- und Waldtrollhände gleichermaßen geeignet, ist auch er demnächst im Outdoorladen in deiner Näher erhältlich.

Lecker Essen - Farmers Outdoor Apfel-Zimt-Milchreis

Essen unterwegs ist so eine Sache, denn es sollte durchdacht sein um den Anforderungen draußen zu genügen. Dieser Herausforderung stellen sich seit vielen Jahren einige wenige Hersteller, deren Produkte durchaus gut sind, sich aber nie wirklich im Wettbewerb beweisen mussten. Dieses ändert sich langsam, sind doch mittlerweile Produkte anderer Hersteller bei uns zu bekommen, bzw. erobern neue Hersteller den Markt.

Einer der relativ neuen Hersteller ist die Firma Farmers Outdoor GmbH aus Hamburg, deren Firmenmutter (Farmers Snack GmbH) schon seit Jahren leckere Obst- und Nussmischungen in den Supermärkten platziert hat.

Auf der Outdoor konnte ich dem Standpersonal drei Muster entreißen, die ich, mit dem Milchreis beginnend, über die kommenden Tage verköstigen werde...


Farmers Outdoor Apfel-Zimt-Milchreis
Nettogewicht: 190g -> 3,86 kcal pro Gramm
Brennwert in kJ (kcal): 3082,55 (733,21)
Eiweiß: 22g
Kohlenhydrate: 123g
Fett: 17g
Zutaten: Reis, Vollmilchpulver, Apfel, Zucker, Zimt
Preis: 3,53 Euro inkl. MwSt.

Von vorne...


... und von hinten mit praktischem Eichstrich


Die eigentlich praktische Aufreißhilfe...


... funktioniert natürlich nicht


Aber hat man die Tüte einmal geöffnet, riecht es superlecker nach Zimt und Apfel - und im Gegensatz zu anderen Fertigprodukten sieht man hier auch was man ißt


Wasser drauf...


... mit dem "eingebauten" Verschluß den Beutel verschließen


Ups, ein Loch?!


Also falten und vergabeln


Nach den angegebenen 8 Minuten ist der Milchreis fertig - er sieht sehr lecker aus und riecht immer noch himmlisch nach Zimt und Apfel.


Fast wie selbstgekocht...


... und die Apfelstückchen erkennt man auch noch


Ein großes Lob an Farmers Outdoor, denn geschmacklich ist der Milchreis wirklich der Hammer! Man schmeckt Apfel, man schmeckt Zimt, man schmeckt Milch und man schmeckt Reis. Lediglich etwas weniger Zucker könnte dran sein, aber das ist sicher sehr individuell. Die Portionsgröße ist als Hauptmahlzeit für eine Person kanpp ausreichend, macht aber locker zwei Nachtischesser satt. Und selbst das Mundgefühl ähnelt dem von selbstgekochtem Milchreis. Toll ist auch, dass bei allen Gerichten des Herstellers auf künstliche Zusatzstoffe verzichtet wird.



Lediglich die Verpackung trübt das sonst hervorragende Bild ein wenig. Eine Aufreißhilfe die eher ab- als aufreißt und ein Verschluß der zwar verschließt, sich aber ablöst, können einen nach einem langen Tag draußen in den Wahnsinn treiben.


Unterm Strich...

Geschmack: 5
Aussehen: 5
Zutaten: 5
Mundgefühl: 5
Preis-Leistung: 5
Verhältnis kcal/g: 3
Verpackung: 3

Von mir gibts dafür 4,4 von 5 möglichen goldenen Sporks
.

Heiß, heißer, MYOG-Kochsystem - Details

Hier habe ich ja schon kurz was über mein Kochsystem geschrieben. Weils dann aber doch ein wenig zu knapp war gibts noch ein paar Details.

Transportfertig im Netzbeutelchen



Das Kochsystem (121 g) besteht aus...


Netzbeutelchen = 10 g
450 ml Topf = 51 g
MYOG Dosenkocher = 7 g
Feuerzeug = 12 g
MYOG-Cone = 27 g
Griffel = 12 g ;)
Alufoliendeckel = 1 g
Klammer für den Cone = 1 g


Topf mit Griffel im Cone mit Foliendeckel



Der MYOG-Dosenkocher




Einsparpotential gibt es genug, so kann das bleischwere Netzbeutelchen durch eines aus Cuben ersetzt werden, der Griffel ist etwas zu lang, das Töpfchen geht auch leichter und beim Cone geht auch noch was :D - aber eigentlich ist es schon recht gut für ein Freezerbag-Kochsystem, das sich auch bei viel Wind bisher gut bewährt hat. Ich würde mal sagen: durchaus grönlandtauglich.

FAK - Freie Ausrüstungs Kultur

Wenn der Rucksack zu schwer ist, muss was raus. Aber was? Diese Frage stellten sich wahrscheinlich Generationen von Rucksackträgern und wahrscheinlich meist ohne wirkliches Ergebnis.

UL lebt von leichter Ausrüstung, vom mehrfachen Verwenden der Ausrüstung, aber auch ganz klar vom Weglassen. Alles, was zu Hause bleibt muss nicht getragen werden. Mit der Umhängetasche über die Alpen kann man nur gehen, wenn man das Weglassen beherrscht. Doch woher weiß ich wirklich was ich nicht brauche oder brauchen werde?

1. Tourplanung
Wer seinen Weg nicht kennt, kann seinen Ausrüstungsbedarf nicht kennen. Daher hilft es über seinen Weg bescheid zu wissen und eine ordentliche Tourplanung zu betreiben. Wetter, Wegbeschaffenheit, Wasserläufe, Einkaufsmöglichkeiten und den persönlichen Bedarf sollte man kennen. Beispiel: Kann ich alle zwei Tage Lebensmittel nachkaufen, muss ich nicht zwangsweise für die ganze Tour welche mitschleppen. Weiß ich, dass ich mich in einer Region befinde in der es zwar viel regnet aber ansonsten warm bleibt, kann die komplette Regenmontur vielleicht zu Hause bleiben und dafür ein leichter Schirm mit.

2. Erfahrung
Erfahrung bringt Gewißheit bezüglich der notwenigen Dinge. Hier hilft fragen oder selber sammeln. Zum Beispiel kann eine kurze Tour mit dem Minimalsetup helfen, die Ausrüstungs-Spreu vom Ausrüstungs-Weizen zu trennen.

3. Notizen
Es hilft deutlich sich nach jedem Urlaub kurze Notizen zu der verwendeten Ausrüstung zu machen - in diesem Fall "verwendet und warum" oder "nicht verwendet und warum nicht". So kann man auch nach längerer Zeit Ausrüstungsentscheidungen nachvollziehen und in die aktuelle Planung einfließen lassen.

4. Weglassen :D
Lass einfach alles was nicht wirklich, wirklich, wirklich benötigt wird zu Hause. Dieser fast philosophischer Ansatz ist eine echte Erfahrung und bringt eine Menge. Tasse wech, Messer und Gabel wech, Kopfkissen wech, Ersatzklamotten wech, Taschenmesser wech, GPS wech, Technikkram wech, Ersatzschuhe wech... Probiere es auf einer Wochenendtour einfach mal aus, und schick mir ne E-Mail wie es war ;)

Schön am Weglassen ist: es kostet keinen Cent - Überwindung ja, aber kein Geld. Es ist erstaunlich mit wie wenig man auskommen kann, auch wenn dieses sehr individuell ist. Vielleicht überzeugt ja ein Blick in den Packlistenbereich bei BPL.com oder auf trekking-ultraleicht.de.

VBL - Vapor Barrier Liner

Zum neuen Wintermonster gehört natürlich auch ein VBL. Äh, VBL?? Ja klar, VBL ist die Abkürzung für Vapor Barrier Liner - eine Art Dampfsperre die verhindern soll, dass Körperfeuchtigkeit von innen in den Schlafsack eindringt und die Daunenfüllung anfeuchtet. Man kann sich den VBL als überdimensionierten Plastiksack vorstellen in welchem man liegt. Ein interessanter Artikel hierzu findet sich auf BPL.com.

Welche Möglichkeiten hat man aber, wenn es möglichst leicht sein soll? MYOG wäre eine Option. Ein schönes Beispiel findet sich im Blog von Freak. Natürlich kann man einen VBL auch kaufen. Exped hat einen (230 Gramm, ca. 40 Euro), Rab hat einen (350 Gramm, ca. 40 Euro), Western Mountaineering hat einen (130 Gramm, ca. 80 Euro) und ganz neu Mountain Equipment mit dem Ultralight Bivi (105 Gramm, ca. 20 Euro). Besonders beim Ultralight Bivi ist die Tatsache, dass er aufgrund seiner Materialbeschaffenheit eigentlich nicht als VBL ausgelegt ist, aber durchaus als solcher nutzbar ist. Er ist bestellt und ich bin gespannt wie stabil er sein wird.

Brot und Spiele

Für die Langeweile zwischendurch würd' ich heute mal ne Spieleempfehlung aussprechen wollen. Softwareentwickler Valentin Manthei, der auch das Blog Around the world betreibt, hat ein kleines Spiel entwickelt, welches jeden Outdoorer (<- ich hasse Anglizismen!!!) herausfordern wird - zumindest in den höheren Leveln läßt der Geographieunterricht herzlichst grüßen.

Im Prinzip geht es darum Orte innerhalb einiger Sekunden auf einer blanko Landkarte zu finden. Die Kilometer die ihr daneben liegt werden addiert und ergeben eure Abweichung. Je größer, desto weiter runter rutscht man auf der High-Score Liste. Ich sach mal so: irgendwann wirds interessant und es guckt euch besser niemand über die Schulter - sonst ist Fremdschämen angesagt ;)

Bleibt jetzt nur noch die Frage WhereIs...

Man muss sich auch freuen können...

Zum Beispiel über das gestrige ODS-Usertreffen in Bremen. Gestartet im Don Carlos gings ziemlich bald an den Weserdeich, wo Jonas' Honey Stove die Runde machte, über Sardinien geplaudert wurde und wir schön mit Feuer spielen durften. Nach einem abschließenden Kaltgetränk gings dann nach Hause und wir verabredeten uns erneut, diesmal aber mit Grill und der Harzer Wanderente :)

So einfach kann Glück sein - Danke an Harry für das Foto

Warmth Unlimited GT Snowstorm - Der Winter kann kommen!

Ein abschließendes Highlight der Messe war übrigens ein Besuch auf dem Stand von Warmth Unlimited (Yeti Polen) kurz vor Messeschluß. WU stellt ziemlich gute Schlafsäcke her die sich zwar konstruktiv nicht auf dem neusten Stand der Technik befinden, aber dafür feinste polnische Daune beinhalten und hochwertigst verarbeitet sind - mein Q300 ist von WU.

Nach einer freundlichen Begrüßung und der Erkenntnis dass man sich kennt, stellte Hubert sein Sortiment vor und ich beschloß spontan meine Schlafsack-Sammlung um ein Winterexemplar zu erweitern (Messepreis sei hier das Stichwort).

Da die Auswahl natürlich etwas eingeschränkt war, entschied ich mich für einen GT Snowstorm mit 1100 Gramm 700er Daune (90/10). Der Temperaturbereich reicht bis -24 Grad (Comfort) und -32 Grad (Extreme). Vom Schnitt (Mumie) her ist er ziemlich geräumig, so dass auch mal eine Garnitur Klamotten oder das Wasser mit hinein kann. Im Brust- und Fußbereich ist die Daunenfüllung etwas dicker und in gegenläufigen (kreuzförmigen) Schichten verarbeitet, was für eine bessere Wärmeversorgung sorgt. Der Schlafsack besitzt einen halben 2-Wege-Reisser mit je einer Wärmeabdeckung oben und unten und einen beachtlichen Wärmekragen. Weiterhin besitzt er eine kleine Innentasche sowie drei Ösen zum Aufhängen des Schlafsacks an der rechten Längstseite.

Die Hülle besteht aus Q15 (26 g/m2) und im Inneren findet P20 (45 g/m2) Verwendung, welches ziemlich feuchtigkeitsbeständig, winddicht und stabil ist.

Das Gewicht beträgt 1554 Gramm, was aber fast im Verhältnis zum WM Apachen steht, da der WU deutlich weiter ist:
WU -> 1100 Gramm Daune, 460 Gramm Hülle
WM -> 595 Gramm Daune, 402 Gramm Hülle

Auch das Packmaß läßt Grüßen (34/24), aber für einen Wintersack ist es durchaus okay.

Warum nicht der Apache im Kufa-Übersack? Ein Wintersetup kann durchaus auch aus einem Daunenschlafsack plus Kufa-Übersack bestehen. Dieser hält den Taupunkt aus der Daune und schützt zusätzlich vor Feuchtigkeit von außen. So eine Kombination käme aber locker auf ihre zwei Kilo, wahrscheinlich mehr. Auch verzichte ich bewußt auf eine Goretexhülle, da diese zwar das Eindringen von Feuchtigkeit von außen verhindert aber auch das Trocknen erschwert (und mehr wiegt ;) ). Ich werde den Snowstorm in Verbindung mit einem VBL innen und einem Tyvek-Bivi außen verwenden und so wesentlich leichter unterwegs sein.

Auf jedenfall liegt es sich herrlich in dem Snowstorm - die erste Nacht habe ich schon drinnen geschlafen und bin sehr zufrieden. Ich werde im Winter berichten wie er sich macht...

Der Snowstorm im Vergleich zum WM Apachen


Prall gefüllt...


... gerade im Brustbereich


Deutlich geräumiger

Moment mal, Henry...

Langsam glaube ich hinter Henry Shires verbirgt sich ein Konglomerat aus Zelt-Designern, hat er doch gerade die dritte Neuentwicklung dieses Jahr vorgestellt: das Moment.

Das Moment von vorn...


... und mit dem optionalen Längstbogen


Das Moment ist ein innovatives Ein-Bogen-Single-Wall-Zelt für eine Person und dem Scarp 1 nicht unähnlich. Mit fast 1,7 qm2 Bodeninnenfläche und 102 cm Höhe bietet es ausreichend Platz im Innenraum für eine Person. Ebenso dürfte die Apsis mit rund 0,6 qm2 für die meisten Belange eines UL-Wanderers ausreichen. Der Boden wurde um die Möglichkeit erweitert den Rand wie eine Jalousie ein paar Zentimeter nach oben zu ziehen, so dass ein besserer Schutz vor reinspritzendem Regen und Wind gegeben ist. Bei guter Witterung läßt man den Boden unten und sorgt so für eine bessere Belüftung. Das Zelt kann durch einen optionalen Längstbogen wind- und wohl auch schneestabil erweitert werden. Der Aufbau erfolgt mit mindestens zwei Zeltnägeln - mit optionalem Längstbogen ist es freistehend. Die Lüftungen im Kopf- und Fußbereich sind von innen zu schließen und bieten so ein bequemes Handling. Das Gewicht beträgt 810 Gramm und ausgeliefert wird ab August.

Ein tolles Tarptent - mal sehen was die ersten Nutzer sagen werden...

Zurück von der Outdoor 2009

Nach einem langen Messe-Wochenende sowie einem Bodensee-Montag bin ich heute Nacht gegen 2 wieder zu Hause angekommen und umgehend eingeschlafen. Etwa 1900 Kilometer Fahrt, ziemlich wenig Schlaf und eine Menge neuer Eindrücke forderten ihren Tribut - aber es hat sich gelohnt.

Es gab viel zu sehen, aber wenig das wirklich begeisterte. Einzig das Scutum Ultralight, ein 1 Kilo-2-Personen-Zelt von Vaude hat mich in seinen Bann gezogen. Nicht unbedingt weil es ein Must-Have ist, sondern weil ich es als Konzept sehr gut finde und es interessante Detallösungen hat - nicht umsonst die Auszeichnung mit dem Industry Award. Ich glaube allerdings nicht daran gute Dinge produzieren zu können wenn die Kompromißbereitschaft uneingeschränkt ist, und labberige Seitenwände, spitze Aufstellstängchen, zu kleine Lüftung, niedriger IZ-Boden, geringe IZ-Höhe, wenig Abspannpunkte und ein VK von 380 Euro sprechen ganz klar dafür. Trotzdem geben sie eine Marschrichtung vor und ebnen, nicht uninnovativ, den UL-Weg. Ich bin gespannt wie sich Vaude hier entwickeln wird, Ideen haben sie jedenfalls genug ;)

Vaude Scutum Ultralight



Auch Salewa baut seine UL-Kompetenz aus und präsentiert ein 1 Personen-Single-Wall-Zelt. Das Neutrino 1 ist ein 1-Bogen-Zelt und von der Konstruktion dem Mica 12 von The North Face nicht unähnlich. Mit 220 cm Länge und 50/90 cm Breite sowie 102 cm Höhe allerding im Platzangebot recht eingeschränkt, bietet es weiterhin eine brauchbare Apsis sowie drei Lüfter.

Salewa Neutrino 1



Selbst der Zelthersteller Eureka! hat mit dem Spifire Solo SUL ein, schon etwas älteres, 1 Personen-Zelt in 1-Bogen-Bauweise im Angebot. Mit viel Platz und großen Lüftern, aber auch 1,25 Kilo, vielleicht eine Alternative.

Eureka! Spitfire Solo SUL



Lowe bringt mit einem UL-Sack aus der HyperLite-Serie, der dem neuen Jam recht ähnlich ist, einen leichten ca. 45 Liter-Sack mit etwa 1000 Gramm auf den Markt. Diverse Farben und tolle Detaillösungen zeigen auch hier, dass UL bei den großen der Outdoor-Branche angekommen ist, und der Markt danach verlangt.

Lowes HyperLites



Der französische Hersteller Cilao überrascht mit einem 30 Liter Rucksack, der bei guter Qualität gerade 280 Gramm auf die Waage bringt. Eher im alpinen Bereich anzutreffen, machen aber auch die anderen Säcke eine gute Figur und verweisen andere Hersteller in Sachen Gewicht-/Stabilitätsverhältnis auf die hinteren Ränge.

Cilao iZi Xpé



Aus Italien gibt es von der Firma Ferrino den Lite45 aus der Highlab-Serie zu sehen. Leider ohne Gewichtsangaben versehen, vermute ich mal etwa 600 Gramm bei 45 Litern. Der Aufbau des Rucksacks ist recht klassisch und auch sonst sind Verarbeitung und Materialien eher "alte Schule", trotzdem ein brauchbarer UL-Sack mit gutem Tragekomfort.

Ferrino Lite 45



Wer sich aber wieder einmal weiter von seinen Wurzeln entfernt hat, ist der alte Bekannte Golite. Nicht nur das Standpersonal war im Vergleich auffallend unfreundlich, auch die Rucksäcke werden unfreundlich (schwerer). Der Jam hat einen neuen Hüftgurt sowie ein neues Logo bekommen, aber sonst bleibt alles wie gehabt. Und weil der Jam schon wieder schwerer geworden ist, gibt es ganz neu den Peak. Etwas kleiner vom Volumen und mit abnehmbaren Hüftgurt sieht er wie ein kleinerer Jam aus. Von einem UL-Veteranen haben wir da eigentlich deutlich mehr erwartet, denn auch die weitere Produktpalette bietet nix was das UL-Herz sich wünscht. Hier haben Marketingabteilung und Controlling ganz klar die Innovation besiegt. Schade, Golite!

Ach ja, von Light my Fire gibt es jetzt auch kleine Sporks und welche für Linkshänder. Das Bruchproblem beim Abwaschen konnten sich die Vertreter aber auch nicht erklären.

Und wo wir gerade beim Essen sind, MX3 und Farmers Outdoor waren ebenfalls vertreten. Das MX3 ist gefriergetrocknete Nahrung, die allerdings in den französischen Foren ziemlich gelobt wird - und die Franzosen verstehen ja was vom Essen :D. Auf jedenfall habe ich leckere Proben hier, die ich in den kommenden Tagen verköstigen werde.
Farmers Outdoor kommt aus Hamburg und ist eventuell durch Farmers Snack bekannt, Nuss- und Trockenobstmischungen, welche häufig im Supermarkt neben der Obstabteilung zu finden sind. FO hat aber auch Gefriergetrocknetes zu bieten, und zwar ohne jegliche Zusatzstoffe und sind DLG-Prämiert. Auch davon habe ich einige Sorten hier, die in den kommenden Tagen gegen MX3 und das Globi-Zeug antreten werden.

Generell ist der Trend zu immer leichterer Ausrüstung zu erkennen und viele Hersteller entwickeln ihre Produkte dahingehend weiter oder glänzen mit Neuentwicklungen. Wir sind gespannt was die kommenden Jahre bringen werden.

Auf jedenfall einen dicken Dank an Wibke, Laufbursche, Knilch und Michael - ohne euch hätte der Messebesuch nur halbsoviel Spaß gemacht!

Hier noch ein Bild unseres "UFO-Camps" - TT Squall 2 von Knilch, Contrail von mir, MYOG-Palast-Shelter vom Laufburschen und im Vordergrund ist das Dach des TNF Mica 12 von Wibke zu erkennen :D


Und als Belohnung gabs für uns eine leckere Abschluß-Pizza am Bodensee

Freageln ist Couchsurfing für Camper

Es gibt Situationen in denen man nicht im Freien schlafen kann, weil
... kein geeigneter Platz in der Nähe ist
... man vielleicht dicht an irgendeinem Flughafen/ZOB/whatever bleiben muss
... es einen anderen Grund gibt in Zivilisationsnähe zu bleiben

Was hat man bisher getan? Man suchte sich vielleicht einen offiziellen Zeltplatz, eine Jugenherberge/Hotel oder ein verstohlenes Plätzchen im Stadtwald. Das ging zwar, war aber nicht immer ganz einfach.

Doch damit könnte jetzt Schluß sein, denn es gibt Freagle.org

Freagle ist eine Webseite, auf der User ihre Gärten weltweit als Zeltplatz (Camp) anbieten können - und zwar kostenlos und sicher. Die Anmeldung funktioniert Web 2.0-typisch schnell und unkompliziert. Um den Dienst für alle Nutzer sicher zu machen findet eine Adress-Verifikation per Briefpost statt, für die eine kleine Unkosten-Spende von 2 Euro notwendig ist. Danach kann man das Angebot voll nutzen und z.B. Camps suchen oder mit anderen Nutzern in Kontakt treten.

Eine spannende und sinnvolle Idee, die trotz einiger kleinerer Schönheitsfehler einen tollen Mehrwert bietet und mit zunehmender Nutzerzahl wirklich interessant werden könnte.

Also, mitgemacht unter Freagle.org

Reif für die Insel

Zum Geburtstag habe ich u. A. die drei Grönlandkarten geschenkt bekommen, welche für den Arctic Circle Trail notwendig sind - Vielen Dank nochmal... ;)

Die Karten
- Wanderkarte 08: Kangerlussuaq 1:100.000
- Wanderkarte 09: Pingu 1:100.000
- Wanderkarte 10: Sisimiut 1:100.000

Bei der Planung helfen weiterhin
- Grönland: Arctic Circle Trail - Conrad Stein Verlag
- Grönland, ein Reiselesebuch - Ellert & Richter Verlag
- Grönland - Dumont

Außerdem diverse Blogs und Websiten, welche ich mal irgendwann sortieren muss. Langsam befürchte ich allerdings, dass ich nicht nur den Arctic Circle Trail laufen werde sondern noch länger auf der Insel bleiben muss - es gibt da sooo viel zu sehen...!

Outdoor, Outdoor, Outdoor tätärääää...

Vom 16. bis 19. Juli 2009 findet in Friedrichshafen am Bodensee die 16te Outdoor statt, DIE Fachmesse der Outdoor-Branche weltweit. Ich werde mich mit dem Laufburschen aufmachen und gucken, was uns die Branche in Sachen UL Neues bieten wird. Einiges ist ja schon auf der Messe-Webseite zu finden, so z.B. das 1000 Gramm-Zelt von Vaude oder ein Single-Wall-Zelt von Salewa oder die leichtesten Gore-Tex-Stiefel der Welt von Inov-8.

Wir werden sehen, und ich berichte wenn ich Montag wieder am Rechner sitze...

Da, wo der Weihnachtsmann wohnt...

... gehts kommendes Jahr hin, und ich freu mich jetzt schon wie ein Kind auf die Beschehrung! Das Ziel ist nämlich Grönland - dieses weiße Fleckchen Erde, welches die meisten Menschen nur vom Drüberfliegen auf dem Weg in die USA kennen.

Ganz klassisch gehts erstmal auf den Arctic Circle Trail. Das Programm davor und danach wird auf jeden Fall Inlandeis und Wasser beinhalten, genaueres wird hier die Planung zeigen.

Vorher ist aber noch der E1 von Hameln bis in die Schweiz dran, und ich habe das Gefühl, dass auch Norwegen vorher nochmal besucht wird... ;)


Bild: Sebastian Tappert

Leise rieselt der Schnee - das TT Scarp 1

Überall in DE kämpft man mit der Hitze und Q schreibts übern Schnee - nee, is klar! Aber eigentlich will ich gar nicht über den Schnee schreiben, sondern über meine Winterzeltsuche. Für richtig kaltes Wetter mit Schnee und Wind und Kälte suche ich ein leichtes Zelt mit viel Platz für den Hund, das Gepäck und natürlich mich. Winterzelte gibts ne Menge, aber unter zwei Kilo wirds dann schon knapp. Und wenn wir das maximale Zeltgewicht auf 1500 Gramm runterschrauben, wirds wirklich übersichtlich.

Welche Ansprüche habe ich an ein Winterzelt und welche Modelle stehen uns zur Auswahl?
Das Zelt sollte eine gute Belüftung haben, ein Doppelwandzelt sein, ein wintertaugliches Aussenzelt haben, sturmstabil sein und darf natürlich nix wiegen. Diese Voraussetzungen mal angenommen bleiben lediglich folgende Kandidaten übrig:
- Hilleberg Akto
- Helsport Ringstind light 1
- Tarptent Scarp 1

Akto und Ringstind haben seit Jahren gezeigt was sie können, neu auf diesem Gebiet aber ist das Scarp 1 von Henry Shires. Es ist ein verblüffendes Zelt, zu welchem schon viel auf BPL.com geschrieben wurde. Trotzdem hier nochmal in Kürze:
- Ein-Bogen-Bauweise
- Doppelwandzelt
- zwei Eingänge
- optionale Crossing-Poles - also zwei optional zu nutzende Gestängebögen, um die Nutzung bei Schnee- oder Windlast zu verbessern/ermöglichen
- AZ auch ohne IZ zu nutzen
- Henrys neue PitchLoc Corners
- Maße: 99 cm hoch, 81 cm breit, 218 cm lang
- Gewicht: AZ + IZ + Hauptbogen + Zeltnägel 1250 g, Crossing Poles 340 g

Alles in Allem liest es sich sehr interessant. Mal abwarten wann die ersten Berichte zum Zelt kommen...

Update
Es gibt einen ersten Erfahrungsbericht auf deutscher Seite :D

Heiß, heißer, MYOG-Kochsystem

Der eine oder andere Leser mag sich noch an die Griffel-Aktion erinnern. Mittlerweile habe ich das Töpchen sowie den Griffel auf einigen kurzen Wochenend-Touren sowie in Norwegen benutzt und bin komplett zufrieden. In Verbindung mit dem Dosenkocher kann man wohl von einem Kochsystem sprechen, welches auch bei viel Wind gut funktioniert und dabei nur runde 100 Gramm auf die Waage bringt - wohlgemerkt ein Löffel, das 450 ml Töpchen, der Cone, der Dosenkocher sowie ein kleines Feuerzeug und ein Transportbeutel. Bei uns würde man jetzt sagen: Dat is nich to veel ;)

In Aktion

UL - Das Bekleidungskonzept

Ultraleichtes Wandern ist ein Prozess und bezieht sich auf mehrere Bereiche. Ein wichtiger Bereich hiervon ist das Bekleidungskonzept.

Bekleidung ist mit das Wichtigste unterwegs. Sie hält warm, trocken, soll bequem und funktionell sein, und darf natürlich nix wiegen. Um das (Gewichts-)Sparpotential hier ausreizen zu können, muss man sich erstmal Gedanken darüber machen welche Bereiche bekleidet werden wollen:
- Oberkörper
- Unterkörper
- Kopf und Extremitäten
- Füße

Daraus ergibt sich ein Basis-Bekleidungskonzept, welches natürlich recht individuell ist und auf die Erfordernisse der Tour sowie die Erfahrung des Trägers abgestimmt werden muss.

Oberkörper
Baselayer: Als Baselayer bezeichnet man die Bekleidungsschicht direkt auf der Haut, die erste Schicht eben. Diese soll wärmen oder kühlen, Feuchtigkeit von der Haut wegtransportieren, schnell trocknen und leicht sein. Hier nutze ich gerne ein Langarmshirt (wenns warm wird krempelt man einfach die Ärmel hoch und spart sich zusätzliche Bekleidung wenns doch kälter oder einfach nur später wird) mit hohem Halsabschluß (schützt gegen Wind läßt die Wärme unterm Shirt nicht nach oben hin entweichen). Das Material der Wahl ist entweder Merino oder Kunstfaser, wobei Merino bei leicht höherem Gewicht den Vorteil hat, dass es auch bei längerem Gebrauch nicht riecht und besser klimatisiert.

Isolierschicht: Damit es abends nicht zu frisch wird, benötigt man eine leichte Isolierschicht. Diese muß schnell trocknen, soll bei geringem Gewicht möglichst warm halten und soll natürlich auch unter die Regen- oder Windjacke passen. Ich bevorzuge hier eine mit Kunstfaser gefüllte Jacke - und zwar den Klassiker von Berghaus: die Infinity Light Jacke. Sie wärmt bei rund 300 g ungemein und lässt sich durch den langen Reissverschluß gut in der Wärme regulieren. Außerdem besitzt sie zwei große Taschen in denen man sich hervorragend die Hände aufwärmen kann.

Windprotektion: Beim Wandern brauchts meist nur ein dünnes Oberteil, aber wenn es windig wird wirds auch kalt. Hier hilft ein leichter Windschutz. Einer der leichtesten mit seinen rund 100 g ist der Montane Featherlight Smock. Ein Windpulli mit halben Reisser aus Pertex; eine super Ergänzung zum Merinooberteil. Mehr brauchts meist auch im norddeutschen Winter nicht.

Regenprotektion: Nässe ist der Feind des Wanderers, können nasse Klamotten doch Tourentscheidend sein. Will man ganz leichte Regensachen haben, weil es vielleicht nicht oder nur selten und kurz regnen wird, ist man mit DriDucks gut bedient. Diese bestehen aus einem atmungsaktiv beschichteten Tyvek, und sind unglaublich leicht - doch leider auch sehr empfindlich. Möchte man es also etwas stabiler, aber leider auch ungleich teurer haben, wählt man z.B. den Haglöfs OZ Pullover. Knapp 180 g GoreTex Paclite mit einer genialen Kapuze schützen 1A dauerhaft vor Regen.


Unterkörper
Baselayer: Der Baselayer untenrum sollte einen guten Feuchtigkeitstransport gewährleisten, keinen Geruch annehmen, den berühmten Wolf verhindern und evtl. auch wärmen. Hier liegt ebenfalls Merino vor Kunstfaser, und ich bevorzuge eine 3/4lange Hose. Wenns arg zu warm wird auch eine Merino-Boxershorts.

2. Schicht: Wanderhosen gibt es viele, die Auswahl hier scheint schier unerschöpflich. Für mich muß sie gut sitzen, Bewegungsfreiheit bieten, schnell trocknen, eine Windprotektion bieten aber belüftet sein, verschließbare Taschen haben, stabil an Gesäß und Knien sein und aufkrempelbare Beine haben. Geht nicht? Geht doch, und das Produkt der Wahl heißt für mich Montane Terra Pants.

Regenprotektion: Leicht und stabil soll sie sein, zumal sie wahrscheinlich nur recht selten zum Einsatz kommen wird. Auch hier hat man wieder die Wahl zwischen günstig und teuer. DriDucks bieten mit 100 g auch hier einen günstigen und funktionellen, aber eben auch nicht ganz so stabilen Regenschutz. Soll es was dauerhaftes sein, gibt es von Berghaus die Paclite Pants. Ein Klassiker der seit Jahren beweist was mit rund 200 g Material möglich ist. Ich nutze beides Hosen, und entscheide von Fall zu Fall welche mit auf Tour darf.


Kopf und Extremitäten
Kopf: Für kalte Nächte und Tage habe ich eine 20 g schwere Fleecemütze, welche seit Jahren gute Dienste leistet. Sie trocknet schnell, wärmt auch wenn sie naß ist und wiegt nix.

Hals: Für den Hals gibt es ein Schlauchtuch aus wind- und wasserabweisender Kunstfaser, welches auch schonmal als Windprotektion für den Kopf und Handtuch dienen kann. Mein Tipp hier: Kindergrößen verwenden, die liegen enger an.

Handschuhe: Leichte (Finger-)Handschuhe aus einem schnelltrocknenden Stoff reichen zumindest für kalte Tage und Nächte und den norddeutschen Winter.


Füße
Socken: Auch hier gilt schnelltrocknend, wirklich gut sitzend, leicht, geruchshemmend und ohne störende Nähte. Ich bevorzuge spezielle Sportsocken mit einem hohen Merinoanteil. Täglicher Wechsel mit dem zweiten Paar sowie tägliches Waschen halten die Socken frisch und Geruch gering. Das Paar für den Folgetag kann man bei Bedarf auch in der Nacht tragen, so spart man sich ein Paar extra Nachtsocken - vor dem Anziehen dann aber kurz lüften ;)

Schuhe: Wer wenig auf dem Rücken trägt, dessen Füße und Fußgelenke sind beim Wandern auch weniger belastet. UL-Wanderern reichen von daher meistens leichte Trailrunner, wie man sie bei Geländeläufern sieht. Diese haben meist eine profilierte nicht rutschende Sohle, sitzen fest am Fuß, trocknen schnell und wiegen um die 800 g pro Paar. Ich trage gerne Inov-8 Roclite 295 mit 312 g je Schuh


Dieses Konzept funktioniert für mich recht gut, dennoch ist es natürlich wie eingangs erwähnt von den Vorlieben und dem Einsatzgebiet des Einzelnen abhängig. Auch bietet es viel Spielraum für Optimierungen: so kann man die lange Hose durch eine kurze ersetzen und dafür mit ein paar langen Nylonstrümpfen für zusätzliche Isolierung sorgen. Auch können kurze Shirts verwendet werden, und dafür mit wärmenden Armlingen nachgeholfen werden. Auch ein Bekleidungskonzept unterliegt einem Prozess und wird mit der gesammelten Erfahrung stetig verändert werden.

Kein Stinktier dank Merino

Wie viele andere UL-Wanderer auch, versuche ich nur das Notwendigste mit auf Tour zu nehmen. Das geht bei den meisten Dingen meist problemlos, setzt aber ein durchdachtes Bekleidungskonzept voraus. In Kunstfaserklamotten fängt jeder meist früher als später an furchtbar zu stinken, und ein Mehr an Klamotten widerspricht dem UL-Ansatz. Was also machen, damit man nicht schon Kilometer gegen den Wind gerochen wird? Die Lösung heißt "Merinowolle", resp. Bekleidung aus Merinowolle.

Merinowolle...
... ist ein Naturprodukt
... hält warm
... hält kühl
... erscheint trocken auch wenn sie nass ist
... riecht überhaupt nicht
... hat eine natürliche antibakterielle Ausrüstung
... trocknet recht schnell
... ist einfach zu pflegen
... ist leider sauteuer!

Für Norwegen habe ich mir ein Oberteil und eine 3/4-Shorts des Herstellers Icebreaker angeschafft, der sich durch gute Qualität und eine tierfreundliche "Wollgewinnung" auszeichnet. Die beiden Teile kommen aus einer Musterkollektion und sind momentan nicht auf der Icebreaker-Website zu finden.

Das Oberteil ist aus 150er Merinowolle mit langem Arm, hohem Halsabschluss, einem Reissverschluss bis etwa auf Brusthöhe und einer Napoleontasche links. Die Hose ist aus 180er Merinowolle, 3/4 lang und an besonders beanspruchten Stellen mit Merinofunktionseinsätzen versehen. Die 3/4-langen Beine verhindern effektiv den "bösen Wolf", wärmen nachts und sind auch tagsüber nicht zu warm.

Erstaunlich ist aber, dass, obwohl ich Oberteil sowie Hose 8 Tage am Stück getragen habe, nie gerochen haben. Okay, hin und wieder habe ich beide Teile nachts gelüftet, aber nie gewaschen. Das wäre so mit keiner Kunstfaser möglich.

Für mich der ideale Baselayer - leicht, multifunktionell und sehr bequem. Allerdings werde ich auf längeren Touren doch einen leichten Zweit-Baselayer mitnehmen, so dass man die Merinowolle doch mal durchspülen kann ;)

Norwegen - so wars...

Ich bin zurück aus Norwegen, und es war einer der schönsten (und kürzesten) Urlaube die ich wandernd unternommen habe. Das Land und seine einmalige Landschaft überzeugen stets aufs Neue und sind ein Garant für unvergessliche Momente. Meine größte Befürchtung, nämlich dass mir das Wetter einen Strich durch die (Urlaubs-)Rechnung machen würde, traf nicht ein - blauer Himmel und strahlender Sonnenschein waren meine Begleiter.

Ausrüstungstechnisch kam es allerdings anders als ursprünglich geplant, denn der Jam2 hat mir deutlich seine Grenzen aufgezeigt: es war nicht möglich für 10 Tage Ausrüstung und Verpflegung in den Sack zu bekommen. Vom Gewicht her ist fast alles so geblieben, aber im Volumen habe ich mich deutlich verschätzt. Gott sei Dank wollte bisher niemand meinen Deuter ACTlite 60+10 haben (versuchte ich doch ihn zu verkaufen), so dass er für Norwegen herhalten musste. Fröhlich schluckte er meinen kompletten Krempel und war dennoch deutlich unterfordert :D
Hier ist übrigens fast alles beim Alten geblieben. Lediglich ein paar Watschuhe mussten noch mit und der Q300 blieb für den WM Apachen im Schrank. Da ich nicht genau wusste obs jetzt kalt oder warm werden würde, ging ich auf Nummer sicher und ging von kalt aus. Demzufolge kam auch noch ein zusätzlicher Satz warme Sachen mit.

Planerisch gings übrigens letztendlich von Geilo nach Rjukan, über die Hütten Tuva, Hein, Rauhellern und Märbu. Gestartet wurde in Torp, von wo es mit dem Torp-Express nach Drammen, und weiter mit der Bergen-Bahn nach Geilo ging. Zurück fuhr ein Bus von Rjukan nach Sandefjord/Torp. Gewählt habe ich die Strecke Geilo - Rjukan wegen der unsicheren Wetterlage, die typisch für die Vor-Sommermonate ist, zu denen der Juni leider auch gehört. Aber wie oben schon beschrieben hatte ich keinerlei Schneeprobleme, und auch von Sturm und Regen blieb ich verschont.

Einen kurzen Reisebericht gibts hier.


Und so wars...

Mittsommernachtssonne


Das erste Nachtlager


Frühstück ultraleicht


Der Wettergott meinte es gut mit mir


Sonnenschutz ultraleicht


Letztendlicher Wegverlauf - das GPS sagt 109 Km in 3 Gehtagen (ultraleicht geht's halt schneller)
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