Into the Wild - Finnland ruft...

So, die letzten Sachen sind erfolgreich in den Rucksack gequetscht - und wieder einmal frage ich mich, warum ich als UL-Wanderer so viel Platz benötige!? Wie dem auch sei, in etwa 4 Stunden geht der Flieger und ich freu mich wie ein Keks auf das Land, die UL-Bande und natürlich auch unsere Tour. Das Wetter wird kuschelig, dank Klimaerwärmung fällt das Thermometer laut Vorhersage nicht unter -10 Grad und ich habe das vierte Paar Handschuhe auspacken können ;)

Ich wollte eigentlich auch noch einiges gebloggt haben, ist aber irgendwie untergegangen. Meine leichte MYOG-Thermoskanne sowie das Ergebnis des Tee-Light-Test gibts dann nach dem Urlaub.

Zu meiner Freude kam heute noch meine nagelneue Bergans Rask Pants von Bergzeit.de, so dass ich endlich mein "Hosenproblem" in den Griff bekommen habe. Zu der Hose dann nach der Tour mehr.

Bis in 10 Tagen also, und für die Daheimgebliebenen hier wie üblich der Twitter-Tweet...






    Packliste Finnland im Winter

    So, da ist sie... Meine ganz und gar nicht ultraleichte Winterpackliste für Finnland, und sicher habe ich die Hälfte vergesen.



    Die eine oder andere Kleinigkeit habe ich schon gefunden, allerdings sind das wohl Grammbeträge ;) Updates kommen dann wohl...

    Tee Light - der wohl leichteste doppelwandige Dosenkocher

    Es war auf dem Winter-Forumstreffen im Harz. Ich saß neben dem Norweger und er erzählte recht unterhaltsam, bis ich dieses Wort hörte: Tilait... Bitte was? Na, mein Tilait-Kocher... Dein was? Na, mein Tilait - moment, ich hole ihn eben. Sagt es und zeigt mir stolz seinen Dosenkocher, gebaut aus den Aluschälchen eines Teelichtes - Tee Light eben. Genauer, aus drei Teelichtern, denn natürlich ist es ein doppelwandiger Dosenkocher... klar!

    Der Tee Light vom Norweger - etwas unscharf, wie es sich für Erlkönigbilder gehört. Aber gut zu erkennen der saubere Flammenkranz


    Und hier mein Versuch einer Tee Light-Kopie. Keine Ahnung wie der Norweger es so sauber hinbekommen hat, ich hätte mir an dem dünnen Alu fast die Finger gebrochen *frickelkram*



    Und so brennen meine 2,4 Gramm Alu Tee Light vor dem Verkleben



    -- Fortsetzung folgt! ;) --

    Smartwool und Snow Peak - ein winterliches Carepaket

    Ebenfalls mit der Post kam heute ein winterliches Carepaket der Bergfreunde mit heißen Dingen für den kalten finnischen Winter:
    - Smartwool Extra Heavy Cushion Crew Socks
    - Smartwool Liner Crew Socks
    - Snow Peak Titanium Cup 600

    Die Socken bilden mit einem VBL meine Fußisolation, da die Inov-8 Roclite 390 GTX Stiefel nicht gefüttert sind und ich wirklich warme Socken benötige. Dazu aber mehr im kommenden Winter-Fußiso-Special ;)

    Der 600er Snow Peak wird meinen kleinen 450er ersetzen, da mir der einfach zu klein ist. Die zusätzlichen effektiven 200 ml! erlauben auch schonmal die Zubereitung von Couscous oder Nudeln im Töpchen, was im 450er nicht möglich ist. Natürlich wird auch er noch entsprechend getuned :D - ich werde berichten...

    Mountain Hardwear Bunker 1

    "This was my first experience with claustrophobia" hätte mich vorwarnen sollen. Aber als bei ODS das MH Bunker 1 zum Verkauf angeboten wurde, konnte ich nicht anders - und heute kam es dann mit der Post. Es soll mit ein wenig MYOG-Voodoo mein Single-Sturm-Winter-Zelt werden, und seine Feuertaufe erhält es in der Hardangervidda jetzt Anfang März.

    Ja, es ist ist wirklich so klein wie es aussieht...


    ... doch Platz ist ja bekanntlich in der kleinsten Hütte


    Außerdem ist es hell


    Und gekocht wird in einer optionalen MYOG-Apsis (die aber noch gebaut werden muss)


    Was ihm an Größe fehlt bietet es an Stabilität: 12 mm Poles und windgetestet bis etwa 220 Km/h ;)



    Die Spezifikationen sehen folgendermaßen aus
    - 1 Person
    - 2 Poles - 12mm Scandium
    - Maße von Spitze zu Spitze 240 cm lang, 130 cm breit und 86 cm hoch
    - Zeltaußenhaut (Single Wall) Conduit FR waterproof/breathable pre-stretched
    - Boden2000 PE Nylon
    - Gewicht inkl. aller Packsäcke und Zubehör 1945 Gramm

    Wintersetup: Bekleidung

    Der Winter steht vor der Tür und es zieht mich nach draußen. Da stellt sich doch die Frage: was ziehe ich an (ich hab' ja nix :D)? Anders als im Sommer, wo unpassende Kleidung lediglich unangenehm ist, kann sie im Winter durchaus fatale Folgen haben. Ist die Isolation zu gering oder wird sie feucht, oder ist die Kleidung zu empfindlich und schon die geringste Belastung beeinträchtigt ihre Funktion, wirds frisch - und wie las ich auf ODS: Wer friert verliert!

    Was also muss Bekleidung im Winter leisten? Sie muss...
    • Feuchtigkeit optimal vom Körper wegleiten
    • winddicht sein, um ein Auskühlen des Körpers durch Windchill zu verhindern
    • eine ausreichende Isoschicht bieten, die in Pausen und im Camp erweitert werden kann
    • die Extremitäten besonders schützen
    • ausreichend stabil sein

    Bewährt hat sich auch hier das Zwiebelsystem, also der Kleidungsaufbau in Funktionsschichten:
    • 1. Schicht: Trockenhalten und Basiswärme
    • 2. Schicht: Vollwertige Isolationsschicht
    • 3. Schicht: Schutz vor äußeren Witterungseinflüssen

    Ultraleichtes Winterwandern sieht also gar nicht so anders aus wie nichtultraleichtes Winterwandern, Gewicht läßt sich hier lediglich einsparen durch Multiple Use (also mehrfaches Verwenden der mitgenommenen Bekleidungsteile) sowie besonders leichte Bekleidung.

    Mein Wintersetup für Temperaturen bis ca. -25 Grad sieht folgendermaßen aus:

    1. Schicht
    Oben: langärmliges Kunstfaserhemd, welches Feuchtigkeit gut weiterleitet; langärmliges Merinooberteil mit hohem Kragen und etwa 280 g/m2
    Unten: 3/4 Merinoleggins mit etwa 180 g/m2
    Kopf: optional eine dünne Merinosturmhaube
    Hände: dünne Linerhandschuhe aus Merinowolle
    Füße: leichte Merino-Kunstfaserliner; darüber VBL-Socken

    2. Schicht
    Oben: 100er Fleece mit hohem Kragen; optional eine Kunstfaserjacke
    Unten: lange Merinoleggins mit 200 g/m2 und Kunstfaserinnenfutter (Woolpower Longjohn)
    Kopf: windabweisende dicke Sturmhaube
    Hände: winddichte dicke Fingerhandschuhe
    Füße: dicke Merinosocken mit etwa 600 g/m2

    3. Schicht
    Oben: winddichter Softshellpulli oder eine Windjacke
    Unten: winddichte Bergans Rask Pants
    Kopf: dicke winddichte Mütze
    Füße: gefütterte Winterstiefel und Garmaschen

    4. Schicht für Pausen und Camp
    Oben: eine wirklich dicke Daunenjacke
    Unten: eine gefütterte Wärmehose
    Hände: dicke gefütterte Fäustlinge

    Wichtig ist, wichtige Bekleidungsteile redundant vorzuhalten. So gibt es keine Probleme, wenn unterwegs ein Paar Handschuhe verlorengeht oder die Mütze im Sturm davonfliegt. Auch habe ich für Nachts ein Paar dicke Wollsocken in 600er Qualität dabei - Daunenschuhe verrichten hier auch einen guten Job - sowie eine lange Fleecehose. In die Schuhe habe ich dicke Wollfilzsohlen eingelegt, die eventuelle Feuchtigkeit gut aufnehmen und eine gute Wärmeisolation gegen Bodenkälte bieten. Für die Augen trage ich eine Skibrille mit entsprechendem UV-Schutz.

    Die einzelnen Schichten können natürlich, je nach Einsatzzweck, variiert werden - mal braucht man eine dicke Leggins, mal nicht, mal reicht ein Windbreaker, mal muss es etwas wärmeres sein.

    Generell gilt: Daune ist bei besserer Isofähigkeit wesentlich leichter als Kunstfaser, allerdings auch empfindlicher. Leichte Materialien empfindlicher als schwerere. Viele "Garagenfirmen" sowie als auch Globalplayer bieten ein breites Angebot an Winterbekleidung an, aber auch im MYOG-Bereich ist einiges Möglich, wie unser Wintertreffen im Harz gezeigt hat.

    Viel Spaß auf deiner Wintertour und denk' dran: wer friert verliert... ;)

    Scutum Ultralight / Power Lizard UL reloaded

    Während das Tief Daisy weite Teile des Landes in die weiße Verzweiflung treibt, hatte ich im Scutum Ultralight eine wirklich tolle Nacht. Es stand ziemlich stabil im Wind und auch fallender Schnee ließ sich stets gut "wegschnippen" - okay, Norddeutschland ist auch nicht Norwegen. Dafür verantwortlich zeichnet das Vaude Powerframe-System, welches durch die äußere Aufhängung sowie eine innere Abspannung Kraftdreiecke bildet, die ohne großen Materialaufwand den Mittelbogen doch ziemlich versteifen. Außerdem sorgt diese Konstruktion auch für recht senkrechte Seitenlinien (eine Erklärung des Powerframe-Systems gibts auch im Bergzeit-Blog).

    Äußere Aufhängung



    Und weil öfter danach gefragt wurde, hier noch kurz die Maße.
    Herstellerangaben
    IZ: 90 cm auf 115 cm Breite, 230 cm Länge, 95 cm Mittelhöhe
    AZ: 155 cm Breite, 250 cm Länge, 105 cm Höhe

    Nachgemessen
    IZ: 90 cm auf 115 cm Breite, 215 cm Länge, 95 cm Höhe
    AZ: 155 cm Breite, 255 cm Länge, 120 cm Höhe
    Apsis: etwa 40 cm Tiefe, zum Kopfende verengend

    TU Wintertreffen 2010 in Schierke im Harz - so wars...

    Einen ausführlichen Bericht gibts bei den Beuteltieren, daher begnüge ich mich mal mit einigen Bildern. Ich muss aber nochmal sagen, dass es ein wirklich großartiges Treffen war un dich mich jetzt wie'n Beutel schon auf das Sommertreffen freue.

    Ich bin Freitag im Dunkeln angekommen, von daher starte ich mal mit einem morgendlichen Blick über das eigene Zelt am samstagmorgen


    Nach einem kurzen Frühstück gings dann auch schon los zur gemeinsamen Schneeschuhwanderung durch den verschneiten Harz. Man musste allerdings den Abstand zum Vordermann einhalten, sonst landete man im "White Out" des Vordermannes :D


    Ich zähle 23 - sagt alle "Hallo ODS"! ;)


    Der Harz gibt sich kanadisch...


    Auch die Lütte ist zufrieden


    ... bei soviel Schnee...


    ... findet sich das "Mäuschen" schlecht


    In einer kleineren Gruppe gehts in Richtung Zeterklippen - das Wetter wird besser





    Kurze Pause mit seltenem Brockenblick


    Und zurück gehts...


    ... ins vernebelte Schierke


    Noch schnell ein Glöck beim Stasi-Hasi...


    ... und ab gings ins Lager der Gearheads...


    ... zum gemeinsamen Ausrüstungsringelpietz mit Anfassen


    Ein Oberbrüller war der 2-Gramm-Dosenkocher vom Norweger


    Standesgemäß wurde natürlich trotz vorhandener Herdplatten mit offenem Feuer gekocht


    Konzentriert wurde auch die kleinste Naht begutachtet...


    ... und Isomatten auf Tragbarkeit getestet


    Nun isses raus, ICH BIN LADY GAGA!!


    Bereits ein Klassiker, der süße Moment direkt aus der Tüte


    Auch Maggi-Suppen kann man direkt aus der Tüte essen. Hier übrigens mit einem 4-Gramm-MYOG-Löffel vom Norweger


    Das Scutum Ultralight / Power Lizard UL von Vaude macht auch im Dunkeln eine gute Figur


    Sonntag - "The Day After" auf Neuschnee






    Such das Tarp - Chobo scheint aber gut geschlafen zu haben


    Der UL-Morgenkaffee


    Der Knilch im MYOG-VBL-Anzug


    Das Scutum Ultralight / Power Lizard UL hat sich trotz Neuschnee und offener "Tür" super geschlagen. Nur die Lütte wollte irgendwann mit unter den Schlafsack. Es ist ein Tanzpalast für eine Person mit Wintergerödel


    Laufbursche Shelter im Schneetarn ;) - das helle Cuben wird im Schnee fast unsichtbar


    Und hier hat der Basti, zu meiner Freude, beim Aufbau im Dunkeln eine Wurzel mit gefrohrenem Untergrund verwechselt


    ... konnte die Situation aber dann dank Axt doch noch retten ;)


    Das wars dann, der Platz ist nach der Abreisewelle ultraleer! Bis zum Sommertreffen also...
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