Wanderpoesie

Beim Kramen in der Vergangenheit fanden wir folgenden Text, welchen mein Großvater Heinrich Brockhausen 1945 niedergeschrieben hat:


Wanderfreiheit
(Mit dem Handwagen auf dem Weg von Wörpedorf nach Boye 1945)

Wandern müssen wir durchs Leben,
nur im Wandern Freiheit liegt,
ziehn durch schattenreiche Täler,
über Höhen steil und licht.

Wandrer zahlen keine Miete,
gehn der Steuer aus dem Weg,
dürfen denken, was sie wollen -
Freiheit blüht auf jedem Steg.

Wandrer haben eigne Sitten,
fürchten keines Nachbarn Spott,
frei von Geiz und frei von Mode
essen frei wir unser Brot.

Linkes Bein, rechtes Bein,
spitzer Stein, flacher Stein,
müde Schritte noch und noch,
Wasserpfützen Loch bei Loch.

Das Wandern wird zur Quälerei,
drum tun wir darauf spucken,
und gehen in den Farbenfilm,
die Landschaft zu begucken.

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